Foto: The Exploration Company

Raumfahrt

Nyx: Die deutsche Antwort auf SpaceX

Kaum hat Deutschland erstmals ein Raumfahrtministerium, steht auch schon
der Erstflug eines deutschen Raumschiffs bevor…

Man könnte meinen, es sei reine Symbolik: Deutschland bekommt erstmals ein Raumfahrtministerium – und just in diesem Moment steht der Erstflug eines neuen Raumfahrzeugs bevor. Doch der Zusammenhang ist Zufall. Denn das Projekt „Nyx“ hat mit staatlichen Stellen wenig zu tun. Es ist das Werk eines privaten Unternehmens: The Exploration Company aus München. Und es hat das Potenzial, Deutschlands Raumfahrtgeschichte neu zu schreiben.

Die Raumkapsel Nyx, benannt nach der griechischen Göttin der Nacht, will weit mehr als bloß Fracht zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen. Sie soll zurückkehren – mit Experimenten, Daten und Nutzlasten an Bord. Ein echter „Pendelverkehr“ ins All, wie ihn bislang nur SpaceX mit seinen Dragon-Kapseln anbietet. Nyx ist wiederverwendbar, modular, flexibel – und Made in Germany.

Bereits im Juni 2025 soll ein erster Prototyp in den Orbit starten. Er wird Experimente aus Forschung und Industrie transportieren – und anschließend einen kontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wagen. Die Hitzeschutzschicht aus Kork wird dabei auf Herz und Nieren getestet. Landung: voraussichtlich vor Hawaii.

Die Pläne gehen aber weit über die ISS hinaus. Schon jetzt laufen Verträge zur Versorgung kommender Raumstationen von Axiom, Vast und Voyager. Und ab Ende der 2020er-Jahre soll Nyx sogar das Lunar Gateway bedienen – die künftige Raumstation im Mondorbit. Langfristig ist sogar eine Landung auf dem Mond geplant. Möglich macht das ein flexibles System aus modularen Triebwerken und Landefüßen – fast wie ein Raumfahrt-Legobaukasten.

Die deutsche Raumfahrt hat sich viel Zeit gelassen. Doch mit Nyx drängt sie nun entschlossen zurück auf die große Bühne.

📌 Mehr zu Nyx, neuen Raumfahrttechnologien und privaten Raumstationen – in der SPACE-Ausgabe Juni 2025.

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