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Raumfahrt

Astroscale: Die Schrottsammler der Zukunft

Wie das japanische Unternehmen Astroscale an vorderster Front das Weltraummüll-Problem bekämpfen will.

Es sind Millionen von Trümmern, die unaufhörlich um unseren Planeten kreisen. Raketenstufen, ausgediente Satelliten und lose Schrauben sind die gefährlichen Relikte aus 60 Jahren Raumfahrt. Nach Schätzungen der ESA fliegen inzwischen mehr als 36.500 Objekte mit einem Durchmesser von über 10 Zentimetern im Orbit. Längst hat der Mensch auch den Weltraum vermüllt – doch seit einigen Jahren sagt jemand diesem Müll den Kampf an: das Unternehmen Astroscale.

Seine Geschichte beginnt nicht etwa am Schreibtisch einer großen Raumfahrtagentur. Sie beginnt bei einer Konferenz in Deutschland. Dort lauschte der japanische Unternehmer Mitsunobu „Nobu“ Okada im Jahr 2013 Vorträgen über Weltraumschrott – und das Thema ließ ihn nicht wieder los.

Kurzerhand gründete Okada eine Firma, deren Entwicklung filmreif ist: Aus dem bescheidenen Garagenbüro ist ein globales Unternehmen entstanden, das Standorte in Japan, Großbritannien, den USA, Israel und Singapur unterhält. Unterstützt durch Finanzierungsrunden von mehr als 100 Millionen US-Dollar, wächst Astroscale zu einem Hoffnungsträger der gesamten Branche.​

Das operative Prinzip: Möglichst rasch, innovativ und international, aber mit einer klaren Vision – den „Nachhaltigkeits-TÜV“ für den Orbit. Was Astroscale antreibt, ist eine düstere Prognose: „Innerhalb weniger Jahrzehnte werden wir möglicherweise den Weltraum nicht mehr nutzen können“, warnt Okada und unterstreicht dramatisch die Notwendigkeit ihres Tuns. „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die Umlaufbahn für Generationen blockiert sein.“​

In der Dezember-Ausgabe des Space Magazins beginnen wir unsere neue Serie „Space Players“ mit jenem hochinteressanten Raumfahrt-Vorreiter aus Japan, der an vorderster Front das Weltraummüll-Problem bekämpfen will.

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