
Raumfahrt
Chinas 5-Punkte-Plan für den Mond
China plant bis 2035 die größte Mondforschungsstation der Geschichte mit Atomreaktor und permanenter Besiedlung – ein geopolitisches Signal an die USA.
Der Mond erlebt eine Renaissance. Während die Apollo-Missionen vor über 50 Jahren endeten, kehrt die Menschheit nun mit neuer Technologie und ambitionierten Plänen zum Erdtrabanten zurück. An vorderster Front steht China mit seinem Programm für eine Internationale Mondforschungsstation (ILRS), das die Grenzen des technisch Machbaren neu definieren könnte.
Das chinesische Mondprogramm steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach erfolgreichen unbemannten Missionen wie Chang‘e 4, die 2019 als erste Sonde auf der Mondrückseite landete, und Chang‘e 5, die 2020 erstmals seit 44 Jahren wieder Mondgestein zur Erde brachte, plant China nun den großen Sprung: eine permanente menschliche Präsenz auf dem Mond.
Die Vision geht weit über wissenschaftliche Forschung hinaus und zielt auf die Erschließung lunarer Ressourcen ab. Chang‘e 7 soll ab 2026 Topografie und Bodenzusammensetzung in Polnähe ausführlich untersuchen.
2028 sollen dann bei der Mission Chang‘e 8 Technologien zur Nutzung örtlicher Ressourcen erprobt werden. Diese Missionen bilden das Fundament für ein beispielloses Unterfangen: den Bau einer Forschungsstation am Südpol des Mondes.
Dabei handelt es sich keineswegs um einen zufällig gewählten Standort. Dort vermuten Wissenschaftler große Wasservorkommen in permanent beschatteten Kratern. Wie China dieses Wasser nutzen will und was die weiteren Schritte hin zur Mondbasis sind, lesen sie in der August-Ausgabe des Space Magazins.
