Foto: Vast

Raumfahrt

Raumstationen der nächsten Generation

5-Sterne-Komfort im All? Mitnichten! Weltraumtouristen soll der Besuch der
geplanten Haven-Stationen von Vast verwehrt bleiben.

Man könnte es für ein Science-Fiction-Detail halten: eine Raumstation mit künstlicher Schwerkraft, modular erweiterbar, gebaut von einem jungen Start-up – und ganz ohne Touristen. Doch genau das plant das kalifornische Unternehmen Vast mit seiner Raumstationsserie Haven.

Derzeit ist die Internationale Raumstation (ISS) das Maß aller Dinge im Erdorbit – doch sie ist ein Auslaufmodell. Spätestens 2030 soll sie kontrolliert in den Pazifik stürzen. Was danach kommt, ist offen – und genau hier setzt Vast an: mit einer pragmatischen, schnell umsetzbaren Alternative.

Haven-1, das erste Modul, soll bereits im kommenden Jahr starten. Es ist auf das Wesentliche reduziert: Lebensdauer drei Jahre, Versorgung per SpaceX-Kapsel, keine komplexen Recyclinganlagen. Vier Personen sollen jeweils zwei Wochen an Bord bleiben und wissenschaftlich arbeiten – nicht urlauben. Tourismus ist ausdrücklich nicht vorgesehen. Die Module sind kurzlebig, aber effizient – und sie liefern wertvolle Daten für die Weiterentwicklung.

Denn ab 2028 will Vast mit Haven-2 die nächste Generation ins All bringen: langlebiger, größer, flexibler – und mit Dockingports für verschiedenste Raumfahrzeuge. Perspektivisch sollen mehrere Module zu einer rotierenden Struktur verbunden werden, um künstliche Schwerkraft zu erzeugen – eine Premiere im Erdorbit.

Die Raumstation als Werkstatt, Labor und Ausgangspunkt für neue Missionen: Vast steht sinnbildlich für den Wandel der Raumfahrt – weg vom staatlichen Großprojekt, hin zu privatwirtschaftlichen, agilen Strukturen. Die Mai-Ausgabe des Space Magazins nimmt Sie schon vor dem Start mit hinein.

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