
Raumfahrt
Space Mining – Wie nah ist der Rohstoffrausch im All?
Seit den 1990er Jahren taucht
der Weltraumbergbau nicht nur in der Science Fiction, sondern auch in Zukunftsvisionen und Machbarkeitsstudien auf.
Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man die Idee belächelt: Bergbau im All – ein Fall für Science-Fiction, nicht für Wirtschaftspläne. Heute klingt die Frage anders: Wann beginnt er? Und wer wird profitieren?
Seit den 1990er-Jahren taucht der Begriff Space Mining immer häufiger in Studien, Strategiepapiere und technische Machbarkeitsanalysen auf. Der Reiz ist verständlich: Asteroiden, der Mond oder sogar der Mars könnten wertvolle Rohstoffe liefern – von Metallen über Wasser bis hin zu Treibstoffkomponenten für interplanetare Reisen. Erste private Unternehmen, etwa Planetary Resources oder Deep Space Industries, wollten den Sprung ins All wagen. Visionen reichten von schwarmgesteuerten Robotern bis hin zu mobilen Raffinerien im Orbit. Wirklich durchgesetzt hat sich bislang keines dieser Projekte. Und doch ist die Idee lebendiger denn je.
Heute rückt vor allem der Mond ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Sein Südpol enthält Wassereis – eine Ressource, aus der sich Treibstoff und Atemluft gewinnen lassen. Internationale Programme wie NASA Artemis oder Chinas und Russlands ILRS-Initiative planen erste Schritte zur Rohstoffgewinnung auf dem Mond. Roboter sollen Eis abbauen, Sauerstoff extrahieren und später sogar Baumaterialien aus Regolith gewinnen. Parallel dazu laufen Diskussionen über internationale Regeln – denn rechtlich ist der Weltraumbergbau bislang kaum klar geregelt.
Währenddessen bleiben Asteroiden ein lohnendes, aber technisch extrem anspruchsvolles Ziel. Probenrückführungen wie die von Hayabusa2 oder OSIRIS-REx zeigen: Es geht. Aber es dauert. Und kostet. Am Ende stellt sich eine entscheidende Frage: Wird der Weltraumbergbau ein gemeinsames Projekt der Menschheit – oder ein neues geopolitisches Spielfeld? Das Thema Space Mining und die interessantesten Unternehmen im Starterfeld des „Mining-Rennens“ beleuchten wir in der Mai-Ausgabe des Space Magazins.
